Ich bin ein absoluter To-Do-Listen-Mensch. Ohne meine Listen geht nichts. Sie geben mir Struktur, helfen mir, den Überblick zu behalten, und reduzieren Stress, weil ich nicht ständig alles im Kopf haben muss. Außerdem empfinde ich große Zufriedenheit, wenn ich etwas abhaken kann.

Wissenschaftlich gesehen steckt hinter diesem Gefühl der Erleichterung der sogenannte Dopamin-Effekt: Jedes Mal, wenn wir eine Aufgabe erfolgreich abschließen, schüttet unser Gehirn Dopamin aus – ein Neurotransmitter, der für Motivation und Wohlbefinden sorgt. Es ist das körpereigene Belohnungssystem, das uns antreibt, immer wieder produktiv zu sein.

Ein Problem mit klassischen To-Do-Listen
Trotzdem gibt es Tage, an denen ich auf meine To-Do-Liste starre und mich absolut nichts motivieren kann, sie abzuarbeiten. Je länger dieser Zustand anhält, desto eher schleichen sich Gedanken ein wie: Ich schaffe gar nichts oder Ich komme nicht weiter.

Um aus dieser Gedankenspirale auszubrechen, habe ich das „Rückwärts-To-Do-Experiment“ erfunden.

Wie funktioniert das Rückwärts-To-Do-Experiment?
Statt Aufgaben im Voraus auf eine To-Do-Liste zu schreiben, notierst du dir nur das, was du bereits erledigt hast. Du hast etwas erledigt, du schreibst es auf die Liste, du hakst es gleich ab. Der Fokus liegt nicht mehr auf dem, was noch zu tun ist, sondern auf dem, was du schon geschafft hast.

Beispiele:

  • Aufgestanden ✅
  • Zähne geputzt ✅
  • Frühstück gemacht ✅
  • 1 Stunde Kaffee getrunken und aus dem Fenster gestarrt ✅
  • Geschirr gespült ✅

Diese einfache Methode verändert sofort die Wahrnehmung. Plötzlich siehst du, dass du viel mehr leistest, als du vielleicht gedacht hast – selbst an vermeintlich „unproduktiven“ Tagen. Dein Gehirn belohnt dich mit kleinen Dopamin-Schüben, die dich motivieren, weiterzumachen.

Meine Erfahrungen damit
An manchen Tagen hat mich diese Liste so sehr motiviert, dass ich plötzlich Dinge getan habe, die ich sonst ewig vor mir herschob. Es war, als wollte mein Gehirn immer mehr abhaken, nur um noch mehr Erfolgserlebnisse zu sammeln. Aus einem Tag, der eigentlich „verloren“ schien, wurde ein Tag voller produktiver Momente – ohne Druck, mit Spaß und ganz nebenbei.

DAS EXPERIMENT:

Wenn du magst, dann probier das Rückwärts-To-Do-Experiment für einen Tag aus. Nimm dir ein leeres Blatt Papier und notiere dir jede kleine und große Aufgabe, die du erledigst – ganz gleich, wie banal sie erscheinen mag. Beobachte, wie du dich während des Tages fühlst.

Reflexionsfragen:

  1. Wie hast du dich gefühlt, bevor du mit dem Experiment begonnen hast?
  2. Hat sich deine Wahrnehmung von Produktivität verändert?
  3. Konntest du dich durch das Experiment leichter motivieren?
  4. Welche Erkenntnisse hast du daraus gewonnen?

Fazit:
Jeder Mensch funktioniert anders – was bei mir wirkt, muss nicht für jeden funktionieren. Aber vielleicht entdeckst du durch dieses Experiment eine neue Möglichkeit, sanfter mit dir selbst umzugehen und dir bewusst zu machen, was du schon alles schaffst.

Lass es mich wissen!
Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren. Was hat das Experiment bei dir ausgelöst? Ich bin gespannt!